Vom 7. bis 10. November wird in Indonesien die 85. Generalversammlung von Interpol stattfinden. Die Polizeibehörde von Taiwan hofft, unter dem Namen „Chinese Taipei“ als Beobachter zu diesen Konferenzen eingeladen zu werden. Fragen der Souveränität oder der Mitgliedschaft werden nicht berührt, sondern es geht lediglich um einen kriminalitätsbezogenen Informationsaustausch und die Interaktion der Polizeibehörden.
Nicht-Mitglieder können nach Artikel 8 (a) der Allgemeinen Regularien von Interpol vom Gastgeberland und dem Interpol-Generalsekretär gemeinsam als Beobachter eingeladen werden. 2011 erhielt Palästina einen Beobachterstatus und auch andere Organisationen, wie die Internationale Gesellschaft der Polizeichefs, nehmen an der Generalversammlung als Beobachter teil.
Wichtige Interpol-Informationen erhält Taiwan derzeit meist nur verzögert und unvollständig über indirekte Kanäle. Taiwan hat außerdem großen Bedarf an Informationen zu gestohlenen und als verloren gemeldeten Reisedokumenten (Stolen and Lost Travel Documents, SLTD) von Interpol, um die Echtheit und Gültigkeit von Reisepässen ausländischer Touristen besser überprüfen zu können.
Zur Sommer-Universiade 2017 in Taipeh werden mehr als 12.000 Athleten aus der ganzen Welt erwartet. Für die Sicherheit aller Teilnehmer und Besucher dieser großen Sportveranstaltung sollte sich Taiwan am Informationsaustausch mit allen Mitgliedern von Interpol beteiligen können.
Nur wenn Taiwan zur Teilnahme an Sitzungen, Mechanismen und Aktivitäten von Interpol eingeladen wird, kann es direkt und wirksam zum Austausch von sicherheitsrelevanten Informationen und zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Terrorismus und grenzüberschreitender Kriminalität beitragen.
