Die Taipeh Vertretung freut sich, am Dienstag, 23. Oktober 2012 um 18:30 Uhr im KULTURcafé Quchnia am Gendarmenmarkt (Markgrafenstr. 35, 10117 Berlin) zwei junge talentierte Literaturschaffende aus Taiwan vorstellen zu können. Die beiden Autoren lesen aus aktuellen Werken. Die deutsche Textfassung trägt die Journalistin Claudia Wessling vor.
Die heute als freie Schriftstellerin tätige Hsiangyin Lai (Jg. 1969) stammt aus Tainan in Südtaiwan und studierte an der Wirtschaftsfakultät der National Taiwan University. Sie machte ihren Master für Kulturwissenschaften an der Tokyo University und arbeitete im Buchhandel, im Staatlichen Literaturhaus Taiwan und an der Fakultät für taiwanische Literatur der Chengkung University Tainan.
Lai erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Erzählungen und Kurzgeschichten und veröffentlichte neben mehreren Sammelbänden mit Kurzgeschichten („Übersetzer“, „Landschaft im Nebel“, „Insel“) den Roman „Danach“ und die Essay-Sammlung „Prähistorisches Leben“. Ferner übersetzte sie verschiedene Bücher aus dem Japanischen - wie „Chiang Ching-kuo und Lee Tenghui“, ein Werk über zwei frühere taiwanische Präsidenten.
Zentrale Themen in ihren Werken sind Erinnerung und Geschichte, Liebe und Gefühl. Hsiangyin Lai zählt zu einer Reihe von taiwanischen Autoren, die seit den neunziger Jahren in ihrem Land einen neuen Erzählstil prägen.
Ihr im Mai 2012 erschienener Roman „Danach“ handelt vom Selbstmord einer Freundin. Dabei wird die Perspektive auf der Suche nach Idealen und künstlerischen Auseinandersetzungen auf eine ganze Generation ausgedehnt.
Kohua Chen (Jg. 1961) wurde in Hualien im Osten von Taiwan geboren. Er studierte Medizin an der Medizinischen Hochschule in Taipeh und arbeitet heute als Oberarzt der Augenabteilung im Veterans General Hospitals in Taipeh und als Assistenzprofessor für Augenheilkunde an der National Yangming University.
Chen errang mit seinem literarischen Schaffen, das viele Genres umfasst, diverse wichtige Literaturpreise. Der vielseitige Künstler schreibt moderne Gedichte, Essays, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Reportagen, Liedtexte und Filmrezensionen und hat bisher über dreißig Bücher publiziert. Darüber hinaus beschäftigt sich Chen mit Musik und Malerei und ist als Fotograf tätig. Er hat bereits erfolgreich eine CD mit seinen Liedern veröffentlicht, zahlreiche Ausstellungen mit seinen Bildern organisiert und ist in Theater und Fernsehen aufgetreten.
Die Sprache in seinen späten Gedichte (z.B. „Köpfen steht auf Gedichte“) wird immer sinnlicher und Sex und Politik ungeschminkt dargestellt. Damit sprengt Chen den traditionellen Rahmen der Lyrik und zieht die öffentliche Moral in Zweifel. Der Autor verbirgt keineswegs seine Homosexualität, sondern stellt in seinen Gedichten homosexuelle Lust und den Prozess des Outings bloß. Er beschäftigt sich in seinen Werken auch mit Fragen über Leben und Tod und den Lehren des Buddhismus. Sein Blick geht über Literatur und Kunst hinaus.
Moderiert wird der Abend von dem Journalisten Yu-li Lin.
Jeder Gast erhält zur Begrüßung ein alkoholfreies Getränk.
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung bitte bis zum 22. Oktober 2012 unter Tel: 030/20361 400 oder - 404,
E-Mail: pressetaipeh-berlin@gmx.de
Veranstalter:
Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland
Markgrafenstr. 35
10117 Berlin