Nach Auskunft des Außenministeriums widerlegte die Gesundheitsberaterin im US-Außenministerium Barbara De Rosa-Joynt Äußerungen des VR-chinesischen Delegierten mit der Feststellung, die WHO habe die Aufgabe, sich um globale Gesundheitsfragen zu kümmern, und es sollten alle Akteure einbezogen werden.
Taiwan sei zwischen 2009 und 2016 Beobachter bei der WHA gewesen, und es gebe keine juristische Rechtfertigung, das Land als Beobachter auszuschließen, betonte sie und ergänzte, die USA werde fortgesetzt Taiwans bedeutungsvolle Beteiligung in internationalen Organisationen wie der WHO unterstützen.
Die WHO sollte im Einklang mit ihren Gründungsprinzipien der Neutralität und Professionalität handeln und Taiwans gleichberechtigte und würdevolle Beteiligung in den Aktivitäten, Konferenzen und Mechanismen des internationalen Gesundheits-Verwaltungssystems akzeptieren, postulierte das Außenministerium. Taiwan bleibe entschlossen, in einem pragmatischen und professionellen Geist und einer Bereitschaft, Beiträge zu einem lückenlosen Gesundheitsnetz zu leisten, eng mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, hob das Ministerium hervor.
In einer Botschaft auf der offiziellen Twitter-Seite des Außenministeriums dankte Ressortchef Jaushieh Joseph Wu den Verbündeten und Partnern wegen ihrer Fürsprache und kritisierte die Blockade durch die VR China scharf. Die Welt solle an die kommunistische Diktatur appellieren, nicht länger Lügen über das demokratische Taiwan zu verbreiten, mahnte Wu und merkte an: „Die Wahrheit ist — wir sind nicht Teil der VR China.“
WHA75 läuft vom 22. bis 28. Mai in Genf und ist seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie die erste Versammlung des Beschluss fassenden Gremiums der WHO mit realer Anwesenheit, bei welcher Delegationen von allen WHO-Mitgliedern in der jährlichen Konferenz der Sonderbehörde der Vereinten Nationen (United Nations, UN) vertreten sind.