Zur Protestaktion der chinesischen Delegation bei den Welt-Universitätsspielen 2025 (FISU World University Games 2025) in der Rhein-Ruhr-Region gegen das Glückwunschschreiben des taiwanischen Bildungsministers, in dem Begriffe wie „Republik China“ und „Bildungsminister“ verwendet wurden und das China als Verstoß gegen das „olympische Modell“ und das FISU-Protokoll betrachtet, gibt das Bildungsministerium der Regierung von Taiwan folgende Stellungnahme ab:
- Das besagte Glückwunschschreiben war ein Ausdruck der Wertschätzung und Ermutigung des Bildungsministeriums an unsere studentischen Athletinnen und Athleten und keinesfalls Teil einer offiziellen Zeremonie oder des Protokolls des Veranstalters der Spiele. Die verwendeten Formulierungen spiegeln den verfassungsrechtlichen Rahmen und die faktische Realität unserer Regierung wider und haben keine politische Absicht. Sie verletzen in keiner Weise gegen Bestimmungen der FISU.
- „Republik China“ ist der offizielle Name unseres Landes, und „Bildungsminister“ ist ein legitimer Regierungstitel. Die Verwendung dieser Begriffe im Zusammenhang mit einer nicht-offiziellen Auszeichnung ist eine interne Angelegenheit der Delegation, die auf Respekt gegenüber unseren nationalen Institutionen und den Leistungen unserer Athleten beruht. Solche Verwendung sollte nicht einer politisierten Interpretation unterliegen. Selbst im Rahmen des Olympia-Modells erstreckt sich die Anwendung dieser Begriffe keinesfalls auf nicht-offizielle Aktivitäten, insbesondere solche, die innerhalb einer Delegation stattfinden.
- Die Handlungen der chinesischen Delegation - die Störung bei der Überreichung des Glückwunschschreibens sowie das gewaltsame Entreißen von Materialien - stellen einen Verstoß gegen Sportsgeist und internationale Etikette dar. Dieses Verhalten hat die Würde unserer Athletinnen und Athleten schwer beschädigt und die Harmonie des internationalen Sportaustauschs empfindlich gestört.
- Wir fordern die chinesische Seite auf, die Integrität des sportlichen Umfelds sowie die Vielfalt der nationalen Systeme zu respektieren. Politische Standpunkte sollten nicht auf internationale Sportveranstaltungen übertragen werden. Wir rufen dazu auf, einen der Kernwerte der Welt-Universitätsspiele gemeinsam zu bewahren: gegenseitigen Respekt!
- Seit dem Lausanne-Abkommen von 1981 hat die chinesische Regierung wiederholt versucht, den Umfang des Olympia-Modells einseitig auszuweiten, indem sie mit Zwangsmaßnahmen die demokratischen Nationen und Mitglieder internationaler Organisationen beeinflusst und dieses Modell sogar über den Sport hinaus auf andere internationale Veranstaltungen ausweitet. Die Rechte und die Würde Taiwans in der internationalen Gemeinschaft werden dadurch massiv beschädigt. Bei diesen Welt-Universitätsspielen forderte China in unzumutbarer Weise zusätzlich ein Verbot der Parole „Go Taiwan“ und versuchte, sich in interne Belange unserer Delegation einzumischen.
- Die Delegation Chinese Taipei (Taiwan) wird weiterhin konstruktiv mit der FISU kommunizieren, um sicherzustellen, dass unsere Athletinnen und Athleten bei allen internationalen Sportveranstaltungen mit Gleichheit, Würde und Respekt behandelt werden, frei von politischer Einflussnahme oder Unterdrückung.
Wir danken allen, die unsere Athletinnen und Athleten unterstützt haben, und bekräftigen unser Engagement, die Freiheit und Würde des Sports innerhalb der internationalen Gemeinschaft zu wahren.